Die IKT-Sicherheitskonferenz 2024 fand am 17. und 18. September 2024 im Conference Center der Messe Wien statt und war erneut eine der bedeutendsten Veranstaltungen für Fachleute aus den Bereichen Cybersicherheit, Krisenmanagement und IT-Infrastrukturen. Die Konferenz bot eine umfassende Plattform, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen in der digitalen Sicherheit zu diskutieren und Lösungen zu entwickeln, um die Resilienz kritischer Infrastrukturen zu stärken.
Besondere Aufmerksamkeit galt der parallel organisierten Vienna Space Security Conference (VSSC), die sich mit der Schnittstelle zwischen Weltraumsicherheit und Cybersicherheit auseinandersetzte. Gerade in einer Zeit, in der sowohl staatliche als auch private Akteure verstärkt auf die wirtschaftliche Nutzung des Weltraums setzen, gewinnt das Thema Sicherheit im Weltraum zunehmend an Bedeutung. Die VSSC war insbesondere für ihre hochkarätigen Diskussionen über die Sicherheit von Satellitensystemen und Kommunikationsinfrastrukturen bekannt, die sowohl zivile als auch militärische Anwendungen betreffen.
Weltraum und Cybersicherheit im Fokus der VSSC
Ein zentrales Thema der VSSC 2024 war die enge Verflechtung von Weltraum- und Cybersicherheit. Der Schutz kritischer Infrastrukturen, insbesondere von Satellitensystemen, stellt eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre dar. Satelliten sind das Rückgrat globaler Kommunikationsnetzwerke und ermöglichen eine Vielzahl von Anwendungen, von der militärischen Kommunikation über Navigation bis hin zu wirtschaftlichen Aktivitäten. Doch gerade diese Abhängigkeit macht sie anfällig für Cyberangriffe und Störungen.
Die Konferenzteilnehmer diskutierten ausführlich über neue Bedrohungsszenarien und mögliche Abwehrstrategien. In einer zunehmend vernetzten Welt, in der Cyberkriminalität auch vor dem Weltraum nicht haltmacht, ist der Schutz dieser kritischen Systeme von höchster Priorität. Verschiedene Vorträge hoben die Bedeutung der Entwicklung robuster Resilienzstrategien hervor, die nicht nur Angriffe verhindern, sondern auch die schnelle Wiederherstellung der Systeme im Falle eines Ausfalls ermöglichen.
Globale Sicherheitsstrategien und rechtliche Rahmenbedingungen
Neben den technischen Aspekten wurde auf der VSSC auch intensiv über die globalen Sicherheitsstrategien diskutiert. Dabei ging es nicht nur um die technologische Resilienz, sondern auch um die Schaffung internationaler Rechtsrahmen, die den Schutz von Weltrauminfrastrukturen regeln. Der Weltraumvertrag von 1967 sowie die NIS2-Richtlinie der EU (2022/2555), die den Schutz kritischer Infrastrukturen umfasst, wurden dabei als relevante rechtliche Grundlagen hervorgehoben.
Die Diskussion über die Weltraumsicherheit war besonders durch die Beiträge von Experten aus verschiedenen Sektoren geprägt, darunter politische Entscheidungsträger, Militärs und Vertreter der Wirtschaft. Gerade die zunehmende Kommerzialisierung des Weltraums, der sogenannte „New Space“, stellte ein zentrales Thema dar. Dieser Begriff beschreibt den Trend, dass immer mehr private Akteure in den Weltraum eintreten, was neue Herausforderungen für die Sicherheitsarchitekturen bedeutet.
Präsentation des Magazins VANGUARD – Wissenstransfer für Führungskräfte
Im Rahmen der IKT-Sicherheitskonferenz wurde auch die Erstausgabe des Magazins VANGUARD vorgestellt. Das Magazin richtet sich an Entscheidungsträger aus Wirtschaft, IT und öffentlichem Sektor und bietet praxisorientierte Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse sowie Best Practices. VANGUARD versteht sich als Leitmedium, das Führungskräfte dabei unterstützt, den Herausforderungen der Digitalisierung und des Krisenmanagements in einer vernetzten Welt erfolgreich zu begegnen.
Die enge Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Risiko- und Krisenmanagement (ZRK) bei der Entwicklung des Magazins unterstreicht die Bedeutung des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Praxis. Dieser Ansatz ermöglicht es, fundierte Lösungen für aktuelle Krisenbewältigung und Sicherheitsfragen zu bieten. Das Magazin beleuchtet unter anderem die Auswirkungen der Digitalisierung auf Führung und Organisation sowie die Notwendigkeit, Resilienzstrategien zu entwickeln, um auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet zu sein.
Die Bedeutung des Internationalen Krisen- und Katastrophenhilfswerks (ICHW)
Während der IKT-Sicherheitskonferenz 2024 spielte das Internationale Krisen- und Katastrophenhilfswerk (ICHW) erneut eine zentrale Rolle. Das ICHW ist bekannt für seine humanitären Einsätze in Krisengebieten weltweit und seine intensive Arbeit im Bereich der Katastrophenhilfe und Prävention. Auf der Konferenz präsentierte das ICHW seine neuesten Strategien zur Stärkung der Resilienz von Zivilgesellschaften und Infrastrukturen in Krisenfällen. Insbesondere im Zusammenhang mit Weltrauminfrastrukturen und deren Bedeutung für globale Kommunikationsnetze unterstrich das ICHW die Notwendigkeit, internationale Zusammenarbeit zu fördern, um die Sicherheit dieser kritischen Systeme zu gewährleisten.
Das ICHW war nicht nur in der Diskussion um die Cybersicherheit von Satelliten präsent, sondern stellte auch seine Bemühungen zur Verbesserung der humanitären Arbeit vor. Der Einsatz digitaler Technologien, um effektive Hilfe in Krisengebieten zu leisten, und der Schutz dieser Technologien vor Cyberangriffen standen dabei im Mittelpunkt der Präsentationen des ICHW auf der Konferenz.
Ausblick: Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit
Die IKT-Sicherheitskonferenz 2024 zeigte eindrucksvoll, wie dringend internationale Zusammenarbeit im Bereich Cybersicherheit und Weltraumsicherheit ist. Die Diskussionen machten deutlich, dass die Bedrohungen, die durch Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen und den Weltraum ausgehen, nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen staatlichen, militärischen und zivilen Akteuren bewältigt werden können. Hierzu sind nicht nur technische Innovationen erforderlich, sondern auch die Schaffung internationaler Rechtsrahmen und Normen, die den Schutz dieser Infrastrukturen gewährleisten.
Die Konferenz bot eine wichtige Plattform, um über diese globalen Herausforderungen zu diskutieren und mögliche Lösungen zu entwickeln. Insbesondere die Vienna Space Security Conference verdeutlichte, dass der Weltraum und die dortigen Infrastrukturen nicht nur wirtschaftlich von immenser Bedeutung sind, sondern auch eine entscheidende Rolle in der globalen Sicherheitsarchitektur spielen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die IKT-Sicherheitskonferenz 2024 und die VSSC wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Cybersicherheits- und Krisenmanagementstrategien gegeben haben. Die präsentierten Ideen und Lösungsansätze werden zweifellos dazu beitragen, die Resilienz kritischer Infrastrukturen zu stärken und zukünftigen Bedrohungen effektiv zu begegnen.