FlexLEX-Gesetzessammlung: VERSICHERUNGSWIRTSCHAFT und VERSICHERUNGSRECHT

Am 15. Februar 2022 wurde die dritte FlexLEX-Gesetzessammlung aus der gemeinsamen Zusammenarbeit zwischen dem Zentrum für Risiko- und Krisenmanagement und dem Facultas-Verlag veröffentlicht.

Diese Gesetzessammlung soll allen in Österreich am Wirtschaftsleben teilnehmenden Akteuren in der Praxis und Wissenschaft als auch Auszubildenden einen Überblick über die Komplexität der Thematik Versicherungswirtschaft und Versicherungsrecht geben.

Die vorliegende Gesetzessammlung untergliedert sich wie folgt:

• Linksammlung zu internationalen Gesetzestexten
• Verordnungen und Richtlinien der Europäischen Union
• Gesetze der Republik Österreich
• Musterbedingungen des österreichischen Versicherungsverbandes

Die private Versicherungswirtschaft ist eine der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Österreich. Die Prämieneinnahmen liegen jährlich bei etwa 18 Milliarden Euro, allein die Lebensversicherung verwaltet rund 70 Milliarden Euro Kapital. Rund 29.000 Personen sind in Versicherungsunternehmen beschäftigt, dazu kommen über 5.000 Versicherungsmakler*innen und Berater*innen in Versicherungsangelegenheiten sowie zahlreiche andere Personengruppen, die vor allem in die Abwicklung der rund 8 Millionen Leistungsfälle involviert sind.

Eine moderne Gesellschaft und Wirtschaft ist ohne Versicherungen nicht denkbar. Von Versicherungen werden Gefahren übernommen, die der Einzelne nicht tragen kann, wodurch Stabilität im Wirtschaftsleben erzeugt wird. Die Versichertengemeinschaft und das Gesetz der großen Zahl machen es möglich, auch große Risiken in Deckung zu nehmen („Einer für alle, alle für Einen“). Die Versichertengemeinschaft von natürlichen und juristischen Personen stellt eine Risikogemeinschaft dar, welche Ihre Risiken aus verschiedensten Gefahren, wie z.B. wirtschaftliche Gefahren, natur- und umweltspezifische Gefahren, das zu erwartende Risiko und das damit verbundenen Schadensausmaß an eine Versicherung bzw. Rückversicherung delegiert bzw. überwälzt.

Diese Risikodelegation kann Einzelereignisse, multiple Ereignisse als auch sehr komplexe Ereignisbilder bzw. -portfolios umfassen und z.B. in einem solchen Portfolio an Ereignissen auch eine komplette globale Supply Chain betreffen. Man denke z.B. an die Folgen von Betriebsunterbrechungen oder an Folgewirkungen von bestehenden und zukünftig noch zu entwickelnden nationalen und internationalen Regelwerken im Bereich von Lieferketten-Gesetzen, z.B. das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) in Deutschland, welches am 11. Juni 2021 vom Deutschen Bundestag beschlossen wurde und in Folge sicherlich Auswirkungen auf österreichische Zulieferanten haben kann.

Die internationalen und nationalen Gesetzesquellen beschränken sich auf eine überschaubare Zahl an Vorschriften, wobei das Versicherungsvertragsgesetz als lex specialis zum ABGB am wichtigsten ist. Von größter Bedeutung sind die Allgemeinen Versicherungsbedingungen, die in der Regel auf den Musterbedingungen des Österreichischen Versicherungsverbands beruhen und die Vertragsgrundlagen aller Sparten von der Vermögensversicherung über die Sachversicherung bis zu den Personenversicherungen bilden.

Im FlexLex Versicherungswirtschaft und Versicherungsrecht werden neben einigen internationalen, europäischen (EU) und nationalen Gesetzen die wichtigsten Musterbedingungen in einer nachvollziehbaren und logischen Reihenfolge dargestellt und bieten auch einen unerlässlichen Arbeitsbehelf für Lehre und Praxis.

Für weitere Informationen folgen Sie bitte dem nachfolgenden Link:
FlexLex Versicherungswirtschaft und Vers von Wolfgang Reisinger, Johannes Göllner