Die ETH Zürich bereitet sich darauf vor, die Raumfahrtausbildung mit dem neuen Studiengang „Space Systems“ zu revolutionieren. Dieser Schritt ergänzt die Bemühungen um ETH Zürich Space, ein von Thomas Zurbuchen geleitetes Projekt, das die Weltraumforschung und -technologie an der Hochschule vorantreiben soll. „Space Systems“ zielt darauf ab, Ingenieure auszubilden, die in der Lage sind, komplexe Raumschiffe, Satelliten und deren Systeme zu entwickeln, und deckt damit einen breiten Bereich von der Energieversorgung bis zur Kommunikationstechnik ab.
Von der Theorie zur Praxis: Ein multidisziplinärer Ansatz
Simon Stähler, Sprecher des neuen Programms, betont die Bedeutung eines multidisziplinären Ansatzes, der nicht nur technisches Wissen, sondern auch ein tiefes Verständnis der wissenschaftlichen Missionen hinter Raumfahrtprojekten vermittelt. Der Studiengang kombiniert Ingenieurwissenschaften mit Wissenschaft, Ökonomie und einem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, um den wachsenden globalen Fachkräftemangel in der Space-Industrie zu bekämpfen.
Ein Blick in die Zukunft: Die Anwendungsbereiche
Mit einem jährlichen Umsatz von 400 bis 500 Milliarden Dollar weltweit zeigt die Raumfahrtindustrie eine unglaubliche Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften. Der „Space Systems“-Master wird Absolventen nicht nur für die Raumfahrtindustrie, sondern auch für Bereiche wie Klimawandelbekämpfung, Landwirtschaftsoptimierung und Kommunikationstechnologie vorbereiten.
Die Schweiz im Weltraumzeitalter
Trotz des bescheidenen Selbstbildes als Raumfahrtnation spielt die Schweiz eine wachsende Rolle in der globalen Raumfahrtindustrie. Schweizer Unternehmen und Start-ups, wie Beyond Gravity, das Raketenverkleidungen herstellt, unterstreichen das Innovationspotenzial des Landes.
Industrie und Forschung Hand in Hand
Die ETH plant, enge Kooperationen mit der Industrie einzugehen, um Studierenden praktische Erfahrungen und Unterstützung für Start-ups zu bieten. Namen großer Weltraumagenturen und Firmen bleiben noch geheim, doch die Interessen sind breit gefächert, von der Satellitenentwicklung bis zur Erforschung anderer Planeten.
Studiengangsaufbau und ideale Kandidaten
Der Studiengang beginnt mit Grundlagen in Planetologie und Erdbeobachtung, gefolgt von Teamarbeit und Spezialisierungen in verschiedenen Bereichen der Raumfahrttechnik. Ideal für den Studiengang sind begeisterte Kandidaten mit einem mathematisch-physikalischen Grundverständnis, darunter auch Absolventen von Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie Fachhochschulen.